Gerade jetzt fällt vielen Eltern auf, dass Ihren Kindern und Jugendlichen das Handwerkszeug für selbstständiges Lernen fehlt. Alles will gelernt sein, auch das Lernen selbst. Die gute Nachricht: Richtiges und gehirn-gerechtes Lernen ist erlernbar. Und das noch dazu ganz leicht!

Hier 6 Tipps für effizientes Lernen

1. Sich auf das Lernen einstimmen

Wichtig ist, dass sich Ihr Kind auf eine Lerneinheit einstimmt. Machen Sie mit Ihrem Kind ein paar Überkreuzbewegungen oder lassen Sie es eine große liegende Acht in die Luft zeichnen. Am besten ist, Sie machen gleich mit und stimmen sich so auch selbst auf Ihr Home-Office ein. Ein Satz wie: „Ich merke mir die Vokabeln/ die Formeln ganz leicht und schnell!“ wirkt dabei noch unterstützend.

 

2. Das VAKOG-Modell nutzen

Um unsere Umwelt wahrzunehmen, haben wir unsere fünf Sinne zur Verfügung. Aus den fünf Anfangsbuchstaben der Sinneskanäle (Modalitäten) ergibt sich das sogenannte VAKOG-Modell.

  • Visuell (Sehen)
  • Auditiv (Hören)
  • Kinästhetisch (Fühlen)
  • Olfaktorisch (Riechen)
  • Gustatorisch (Schmecken)

Ein visueller Typ lernt leicht mit optisch ansprechend gestalteten Unterlagen, ein auditiver Typ verwendet gerne Lernmethoden, bei denen auch die Stimme zum Einsatz kommt und ein kinästhetischer Typ bewegt sich gerne beim Lernen. Wenn ich weiß, welcher Wahrnehmungstyp ich bin, kann ich dieses Wissen für das bewusst nutzen, um noch effizienter lernen zu können. 

Wichtig dabei ist: Lernen geht am leichtesten, wenn alle Sinne angesprochen werden.

Das ist gehirn-gerecht und bringt Erfolgserlebnisse!

3. Eigenverantwortung entwicklen lassen

Für den Lernerfolg ist in erster Linie Ihr Kind selbst verantwortlich. Klarerweise können und sollen Sie Ihr Kind unterstützen, wenn es zum Beispiel am Anfang dabei Hilfe braucht, einen eigenen Lernplan zu erstellen. Siehe auch: So motivieren Sie Ihr Kind

Lassen Sie Ihr Kind Dinge ausprobieren und lassen Sie es auch Fehler machen. Nur so kann Eigenverantwortung Schritt für Schritt entwickelt werden.

Aus meiner langjährigen Praxis weiß ich, dass das Loslassen und das Vertrauengeben für viele Eltern schwer ist. Bitte tun Sie es trotzdem. Die Familienharmonie wird es Ihnen danken!

4. An Bekanntes anknüpfen

Lernen geht am leichtesten, wenn wir unser Gehirn an Bekanntes anknüpfen lassen. Lesen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind das Inhaltsverzeichnis eines Lehrbuches und schreiben Sie alle Assoziationen auf, die auftauchen. Sie können dazu eine ABC-Liste anlegen.  Siehe: ABC-Listen – das perfekte Lerntool

Vergleichen Sie dann Ihre Assoziationen mit denen Ihres Kindes. Die Assoziationen werden bei jeder Person unterschiedlich ausfallen. Je nachdem, womit sich jemand gerade beschäftigt und welche Erfahrungen und Erlebnisse gemacht wurden.

Ohne es bewusst wahrzunehmen, surfen wir in unserem Wissensnetz, das im Gehirn angelegt ist, finden gespeicherte Informationen und verknüpfen diese neu.

5. Die richtigen Lernstrategien einsetzen

Lernmethoden und Lernstrategien gibt es in Hülle und Fülle. Warum nicht mal was ganz Anderes ausprobieren? Manche Kinder lernen leichter, wenn sie sich beim Lernen bewegen können, warum nicht mal das Vokabellernen mit dem Hüpfen auf dem Trampolin verknüpfen?

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6. Das Lernen evaluieren

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Art, wie es lernt. Sind die gewählten Methoden erfolgreich? Macht das Lernen Spaß? Fällt das Lernen leicht? Ist das Lernen erfolgreich? Wichtig ist, dass immer wieder über die Lernmethoden nachgedacht wird und dass diese im Bedarfsfall verändert werden.

Wenn Du immer wieder das tust, was Du immer schon getan hast, dann wirst Du immer wieder das bekommen, was Du immer schon bekommen hast. Wenn Du etwas Anderes haben willst, musst Du etwas Anderes tun! Und wenn das, was Du tust, Dich nicht weiterbringt, dann tu etwas völlig Anderes, statt mehr vom gleichen Falschen! Paul Watzlawick, österr. Philosoph, 1921 –2007

 

 

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