ABC-Listen wurden von Vera F. Birkenbihl entwickelt und sind ein perfektes Lerntool.

Wir können diese verwenden, um abgespeichertes Wissen ganz leicht abzurufen und um unser Wissen zu vergrößern.

Die Arbeit mit ABC-Listen macht außerdem großen Spaß, da sie den verschiedenen Neuro-Mechanismen unseres Gehirns gerecht werden und Lernen somit ganz nebenbei und leicht passiert.

1. Darum funktionieren ABC-Listen

In unserem Unterbewusstsein ist sehr viel mehr Wissen gespeichert, als uns bewusst zur Verfügung steht.

Nehmen wir einmal an, unser Unterbewusstsein ist wie ein riesiger Speicherplatz, wie eine „Wissens-Cloud“. Wenn ich in der Cloud etwas suche, durchforste ich den Speicher nach bestimmten Wörtern und Begriffen.

Sobald ich einen entsprechenden Eintrag in der Cloud gefunden habe, bleibt dieser Speicherort geöffnet. Je öfter ich nach einem Begriff suche, desto schneller wird der Ordner gefunden oder bleibt gleich offen und die Inhalte können ganz leicht abgerufen werden.

2. ABC-Liste anlegen

Legen Sie gleich gemeinsam mit Ihrem Kind, Ihrem Partner los. Alle brauchen ein Blatt Papier, auf das jeweils auf die linke Seite das Alphabet untereinander geschrieben wird.

Wählen Sie für die erste ABC-Liste ein einfaches Thema, zum Beispiel Tiere oder Pflanzen.

Wichtig:

  • die Augen schweifen über das Blatt, sie gehen auf und ab, es gibt keine vorgeschriebene Reihenfolge
  • immer, wenn zu einem Buchstaben ein Begriff auftaucht, wird dieser zum Buchstaben geschrieben
  • es können bei einem Buchstaben auch mehrere Begriffe oder gar kein Begriff stehen, je nachdem, ob Ihnen etwas einfällt
  • lassen Sie alle Assoziationen zu, es gibt kein „richtig“ oder „falsch“
  • zwei bis drei Minuten Zeitlimit, dadurch wird das assoziative Denken besonders schnell angeregt

3. ABC-Listen vergleichen

Vergleichen Sie jetzt die ABC-Listen miteinander. Sie werden sehen, dabei wird es das eine oder andere „Aha-Erlebnis“ geben. Notieren Sie sich die Begriffe der anderen MitspielerInnen, so wird die eigene Liste gleich erweitert und das Wissen wird ausgetauscht.

4. ABC-Listen kategorisieren

Finden Sie jetzt ein paar Kategorien, im welche sich die gesammelten Begriffe einteilen lassen und schreiben Sie drei bis fünf Kategorien auf das Blatt Papier. Gerne können Sie wieder alle gemeinsam die Kategorien füllen. Hier lässt es sich auch gut mit Farben oder Leuchtmarkern arbeiten.

5. ABC-Listen als Lerntool einsetzen

ABC-Listen können zu jedem Thema erstellt werden: Lassen Sie Ihr Kind doch eine Liste zu einem neuen Kapitel im Lehrbuch erstellen. So kann das Gehirn an Bekanntes anknüpfen und das ist ja bekanntlich der erste Schritt für perfektes Lernen.

ABC-Listen eignen sich außerdem auch hervorragend dazu, den aktuellen Wissensstand zu einem bereits gelernten Thema zu überprüfen und zu evaluieren, was zu einem Thema bereits abgespeichert ist.

Eine ABC-Liste zur Wortschatzerweiterung in Deutsch und auch in den Fremdsprachen zu erstellen macht Spaß und regt die Kreativität an.

Oder Sie schreiben jeden Tag eine ABC-Liste zum selben Thema und beobachten , wie sich die Listen nach mehreren Wochen verändern. Erfreuen Sie sich an der sichtlichen Wissenserweiterung!

Gehirn, Wissensnetz
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